Für Sonar Kollektiv ist es die allergrößte Ehre, „Ankhor“, das brandneue Album von Liz Aku der Welt vorstellen zu dürfen. Die belgische Soulsängerin und begnadete Songwriterin ist aber alles andere als eine Newcomerin, hat sie doch in den letzten fünfzehn Jahren mit verschiedensten Gruppierungen aber auch Solo Musik aufgenommen und sich so redlich ihre Sporen verdient. Ihre wahre Stimme scheint Liz Aku aber erst jetzt, nach einer Reise nach Neuseeland und einer einschneidenden Begegnung mit Mara TK von Electric Wire Hustle, gefunden zu haben. Mit „Ankhor“ (eine Zusammensetzung des ägyptischen Symbols für ewiges Leben „Ankh“ und dem englischen Wort für Anker, „anchor“) ist Aku ein Meisterwerk zwischen Nu-Soul, Jazz und Pop gelungen, welches sie ab nun in der obersten Liga mitspielen lässt. Dazu haben ihr verschiedenste Mitstreiter und befreundete Produzenten unter die Arme gegriffen. Allen voran natürlich Mara TK, der gleich drei der insgesamt zwölf Songs mitproduziert hat. Auf „Breathing Underwater“ und dem grandiosen, den Groove für das gesamte Album vorgebenden Opener „The Drum Major Instinct“ singt der Neuseeländer jeweils im Duet mit Aku. Weitere Kollaborateure auf „Ankhor“ wären zum Beispiel das im Hiphop verwurzelte kanadische Produzentenduo Potatohead People. Deren „Blue Charms“ aus dem Jahre 2015 wird dank Liz Akus Stimme neu veredelt zu „Seasons Change“. Ebenfalls auf einem Sample (Electric Wire Hustles „Waters“) baut das basslastige und sich lasziv räkelnde „Deceive The Mind“ auf. Diese Co-Produktion geht auf das Konto vom Wahl-Rotterdamer Maximoe, genau so wie das auf einem Piano-Loop basierende „Hunger“. Für „Just What I Need“, eines der elegantesten Stücke des Albums, hat Aku mit dem belgischen Jazzpianisten Bram Weijters, dem Drummer Lander Gyselinck, dem Bassisten Juan Manssens, dem Trompeter Bars Maris und den Backgroundsängern Ann Waets, Steve Kashala, Vicky Venijn und Charlotte Adigéry eine ganze Band zusammengetrommelt. Produziert wurde der Song, wie auch „Ashamed“, von Bart Vincent und Serge Hertoge, beides Weggefährten aus Akus Heimat. Auch aus Belgien, genauer gesagt aus Gent stammt die Rapperin Zulu Moon, die auf dem Titelstück „Ankhor“ eine Spoken Word-Performance im Sinne einer Ursula Rucker oder Me'Shell NdegéOcello abliefert. Für diesen Track hat der Brüsseler Produzent Morshmellow einen, für seine Verhältnisse, ruhigen Ton angeschlagen und schafft so zusammen mit seinen beiden Landsfrauen Aku und Zulu Moon eine Stimmung, die über das gesamte Album hinweg trägt: Eine positive Zuversicht, ein mutiger Ausblick in unruhigen Zeiten, ein affirmatives Statement an sich selbst zu glauben und vor allem ganz viel Gefühl, oder besser gesagt, Soul. Und wenn sich Soulmusik 2017 irgendwie anhören sollte, dann ziemlich genau so. Danke, Liz Aku.