Als 1996 das dritte Album der deutschen Death Metal Vorreiter von Morgoth erschien, wurden im übertragenen Sinne etliche Scheiterhaufen unter der Band angezündet. Morgoth wagten es auf „Sorry For The Fanatic“ aus dem Death Metal Genre auszubrechen - und das zu einer Zeit als die Death Metal Welle der Neunziger noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht hatte. Etliche damalige Genregrößen sollten Jahre später einen ähnlichen Weg gehen - und so muß man sich 27 Jahre später fragen: Waren Morgoth einfach nur ihrer zeit voraus? Rückblickend muß man auf jeden Fall eins konstatieren: „Sorry For The Fanatic“ ist ein nahezu zeitloses Album, welches selbst 2023 seine Fans und Freunde finden würde. Frontgrowler Marc Grewe zeigte sich von einer ungewohnten Seite mit einer stimmlichen Vielseitigkeit, welche er wohl nur noch im aktuellen Deimos’ Dawn Album „Anthem Of The Lost“ übertrifft. Musikalisch experimentiert die Band auf „Feel Sorry“ zwischen Thrash und düsterem Alternativ Rock und schuf dabei ein melodiöses und dramatisches Album, verschwand aber im Anschluß leider von der Bildfläche. Zu Unrecht, wie die Neuauflage des kaum noch erhältlichen Albums beweist.