Langoth Drei Es ist die Luftigkeit, die hier von allerhöchstem Liebreiz ist. Das von Mastermind Michael Langoth mit ruhiger Hand ausgebreitete Klangpanorama umschließt gefährlich zischelnde Elektroniksounds, vitale Swingpassagen, rasante Gesänge, aber durchaus auch pianistische Petitessen. Raffinesse und Sophistication und ein ungeheurer Drall Richtung attraktiver Melodie zeichnet die zehn Stücke von Langoth Drei aus. Das vorherrschende Feeling tendiert Richtung Laid-Back, verfügt aber über genügend Dringlichkeit, um sich über die Vielzahl an attraktiven Coffeehouse-kompatiblen Musikdesigns zu erheben. Atmosphärische Sounds und archaisches Songwriting finden hier mit erstaunlicher Leichtigkeit zueinander. Unter der Regie von Langoth bilden diese beiden gegensätzlichen Ansätze eine fundierte Einheit. Interessanterweise finden auch widerstrebende Gefühlsstrebungen zusammen. Sanfte Melancholie und schnalzende Dancefloor-Beats gehen auf erstaunlich harmonische Weise eine produktive Beziehung ein. Dann wieder charmiert eine Melange aus sensitivem Hauchen, Ächzen und Stöhnen, verziert von einem Schaumhäubchen aus beinah traditionellem Piano-Swing. Sänger Carl Avory verzärtelt einige Tunes mit einer charismatischen Popstimme, die in früheren Dekaden locker zu Weltruhm geführt hätte. Und Alfons Kammerlander sorgt mit seinem innigen Gesang auf „Going Round“ überhaupt für das Highlight eines trotz kultivierter Heterogenität erstaunlich stimmigen Albums. Plötzlich treffen sich auf höchst schwerelose Art Soul, Blues und P-Funk, um konspirative Schritte einzustudieren. Ohne Gefahr - kein Glück!