Mal als Teil der mundartigen Fotzhobl und ihrer mittlerweile vier Alben, mal im Team mit Clara Luzia, mal allein als Cler, seit 2007 aber immer kreuz & quer durch die österreichische Musiklandschaft unterwegs, haben sich Maximilian Hauer und Jörg Grubmüller neu formiert und erzählen, unauffällig und unbeschwert als elektro-akustische Lounge-Musik getarnt, als Cler & Klainer in ihren neun Songs von großen Problemen des Lebens – verpackt in Geschichten der erträglichen Leichtigkeit des alltäglichen Seins. Horaz' „Pflücke den Tag“ und eine fabelhafte Ameise werden ebenso in den akustischen Raum gestellt wie der Wunsch, endlich wieder geerdet zu sein, den eigenen Garten zu pflegen und die Ernte einzuholen. Überhaupt oszillieren die Lieder zwischen dem Echten und dem Schein, zwischen Entschleunigung und Revolution, die bei Cler & Klainer kein Aufruf zum politischen Umsturz ist, sondern der Traum einer rhythmisch-ästhetischen Umkehr, vom Tanz im „blue blue grass“ unter grünem Himmel. Max, der Mann hinter Musik, Lyrics und allen Instrumenten, fragt in seinen Texten nach dem Eigenen und der meergleichen Masse, unter deren Oberfläche sich Sprache, Erinnerung, das Ich und schlussendlich auch die Musik als Widerhall in der Krise befinden. Subtil und unaufdringlich nimmt uns Jörgs Stimme mit auf eine Reise durch die vielschichtige Gedankenwelt der Stadtbewohner von heute – philosophisch, aber niemals schwermütig, sondern leichtfüßig und mit einer Brise Humor, werden in „resonance“ große Themen en miniature besungen. Nicht großtuerisch, sondern großartig.