Seit ihrer Gründung Ende 2019 arbeitet die Wiener Band Werckmeister an einem organischen Bandsound, irgendwo zwischen Proto-Goth-Ästhetik und Popsong. Dabei durchläuft Frontmann David Howald stimmlich und textlich eine Bandbreite, die von Ekstase bis stiller Versenkung reicht. Die Referenzen gehen von Aldous Harding über Algiers bis Einstürzende Neubauten. Das Debüt-Album Kairos wurde unter der Regie von David Furrer (Mother's Cake, Die Arbeit) aufgenommen und am 4. Februar 2022 veröffentlicht.

Von der Ode an die Zerbrochenen (Eloquenz des Untergangs) über den gesellschaftskritischen Rundumschlag (Tyrannus oder Die Träufler) bis hin zum Wiegenlied (Lilith über der Stadt) und dem Zwiegespräch im Selbst (Mein Mörder oder Wand der Wünsche) erstreckt sich auf dem Werckmeister-Debüt Kairos ein thematisch weites Panorama. Der Blickwinkel von David Howalds Texten hält dies im Kern jedoch zusammen. Das Wesen dieser Texte ist das Zyklische, Fluide und Unabgeschlossene. Sie beschreiben also eben jenes Potential und jenen offenen Zustand, der sich auch im Albumtitel Kairos abgebildet findet. ?Musikalisch geht bei Werckmeister die Schere von melodiösen und sanften Songs bis hin zu Gitarrenwänden und energetischem Sprechgesang weit auseinander. Die Wiener Band markiert so auf ihrem Debüt in puncto Dynamik ihren eigenen, extremen Standpunkt. Dabei spielen Einflüsse aus bildender Kunst, Performance und Theater eine ebenso prägende Rolle wie die großen musikalischen Held*innen. ?
David Furrer (Dream Noir, Gospel Dating Service, Die Arbeit) als Produzent gewählt, der seinerseits in den Wiener Aurora Studios zu Hause ist. Die Intention war es vor allem, die Live-Energie einzufangen und Overdubbing und Editing in Grenzen zu halten. Der rohe Werckmeister-Sound wurde u. a. mittels Beiträgen von Gastmusiker*innen wie Alpine Dweller (Streicher) oder Markus W. Schneider & Samo Stern (Gitarre/Elektronik) verfeinert.

Werckmeister sind: Florian Hümmer, David Howald, Bernhard Weiss