Mit „Ayna“ (auf Deutsch „Spiegel“) veröffentlicht die Özlem Bulut Band nun ihr lang erwartetes drittes Album. Wie ein Spiegel erzählen die Eigenkompositionen vom geschärften Blick nach außen genauso wie von der Introspektive. In „Numbers“ wird die Kraft der Zahl beschworen, das „Mädchenlied“ beschäftigt sich mit resilienter Weiblichkeit. Dazwischen gibt es feine neue Tanzmusik, wie beispielsweise ein Lied über das alte türkische Kino. Die Wiener Melange der Özlem Bulut Band bekommt auch auf dem neuen Album durch die herausragende Besetzung wieder sein unverwechselbares Schaumkrönchen in der aktuellen Weltmusik.
Den eigenen Platz in der Welt finden ist nicht leicht, geschweige denn diesen zu fixieren. Ein Blick in den Spiegel 'Ayna' kann helfen. Die Suche in Gang setzen, die eigenen Wurzeln ergründen oder schlicht und einfach sich selbst mit Liebe betrachten. Özlem Bulut, ehemals Wiener Volksopern-Sängerin und Straßenmusikantin aus Mersin, Hafenstadt an der Mittelmeerküste, untersucht gemeinsam mit dem Wiener Komponisten Marco Annau Vergangenes wie zum Beispiel das alte türkische Kino 'Yesilçam', dass für viele Menschen des Orients einen ähnlichen Stellenwert hat wie für westlich geprägte Menschen die alten Nachmittagsfilme im TV. In 'Iskelede bir çirak' wird das Unwesen einer entfesselten Baubranche besprochen und in 'Numbers' das Spiel mit den Zahlen. Da die eigenen Wurzeln nicht da enden, wo man zu wachsen begonnen hat, sind auch Texte in kurdischer und deutscher Sprache zu hören.