Come And Find Me

Selbst jetzt, in seinem achten Lebensjahrzehnt, mit einem Leben voller Auszeichnungen und einem bahnbrechenden musikalischen Werk im Rücken, jagt Robin Trower immer noch dem größten Rausch hinterher, den er kennt. Es beginnt immer auf die gleiche Weise: mit einer Fender Stratocaster und einem aufgedrehten Marshall-Verstärker, mit geschickten Fingern, die das Griffbrett erkunden, bis ein Riff hängen bleibt und ein neuer Song entsteht. Und vom kulturellen Brennpunkt der 60er Jahre in London mit Procol Harum über das stadionfüllende Bridge Of Sighs von 1974 bis hin zum diesjährigen Come And Find Me sind es diese süchtig machenden Momente der Schöpfung, die den Gitarristen vital, relevant und zeitgemäß halten, während viele seiner Kollegen von vergangenem Ruhm zehren.
„Manche Leute sagen, ich sei ein Getriebener, aber ich glaube, es ist einfach die Liebe, die mich antreibt“, sagt Trower über seinen millionenfach verkauften Solokatalog mit bald dreißig Veröffentlichungen (und da sind seine Kollaborationen mit allen möglichen Leuten von Jack Bruce bis Bryan Ferry noch nicht mitgerechnet). „Ich spiele jeden Tag Gitarre, und beim Herumspielen entstehen einfach Ideen. Ich kann nie spüren, dass die Songs kommen. Aber ganz plötzlich hat man den Hauch einer Idee und denkt: 'Oh, was ist das...?'“