Diary No. 1

Innerhalb weniger Jahre hat sich das Berliner Label Upon You als einer der Hauptakteure der europäischen Clubszene etabliert und machte sich dabei nicht nur mit über 35 positiv zu bemerkenden 12" EPs einen Namen, sondern auch die von ihnen veranstalteten Label-Nächte in den weltbekannten Berliner Clubs Berghain, Watergate und Arena Club wurden legendär. Durch die gebündelten Erfahrungen als Produzenten, DJs und Promoter haben die Gründer Marco Resmann, Marcus Meinhardt und Hawks Grunert ein Triebwerk erschaffen, das so schnell nicht zu bremsen sein wird. Mit dem Erscheinen ihrer ersten vollständigen Compilation Diary No. 1 schuf das Label einen prägnanten Überblick ihrer Arbeit, der alte Anhänger genauso wie neue Fans begeistern wird. Upon You Diary No. 1 wurde von Marco Resmann (eine Hälfte von Luna City Express) kompiliert und besteht aus zwei CDs: Während die erste 13 neue, exklusive Tracks aus dem Label Programm beinhaltet (u.a. The Cheapers, Re-UP, ONNO und Mathias Meste¤o), zeigt die zweite CD Resmanns dynamische DJ-Fähigkeiten durch einen gekonnten Mix von 25 Tracks des UponYou Backkatalogs. Neben anderen werden hier Tracks von Holger Zilske, Catz 'n Dogz, Mathias Kaden, Luna City Express und vielen weiteren respektierten Namen gemixt. Oberflächlich betrachtet scheint es, als folgten die Künstler auf Diary No. 1 einer typischen Techno- und House-Tradition. Hört man aber genauer hin zeigt sich, dass diese Stile nur als Grundlage für weitere Variationen dienen. Die Songs erstrecken sich stilistisch von Tropical Acid über Tribal Grooves bis hin zu düsterem Dub und hypnotisierendem Minimal. Mit Channel X's Be-Bop Hoedown in "Rodeo" und dem lässigen, gar naiv anmutenden Funk von MarekHemmann in "Together", wird deutlich dass Upon You keine puritanische Einstellung vertritt sondern ganz im Gegenteil einen Stilmix zelebriert. Diary No. 1 bildet damit nicht nur einen Überblick über das Labelprogramm von Upon You im Jahre 2010, sondern verbindet eine Reflektion der Ursprünge des Labels mit dem Wissen, dass es auch in Zukunft noch viele weiße Flecken in der Geschichte der Dance Music zu füllen gibt.