Goetia IV

Es ist schon beachtlich in welch kurzer Zeit Artaud Seth und sein MERCIFUL NUNS sich an die Spitze der internationalen Goth Rock Szene setzen konnten. Die Musik wirkt wie eine Reminiszenz an die vergangenen Größen des traditionellen Gothic-Genres und gleichzeitig dessen moderne Neuerfindung. Der kraftvolle, absolut überzeugend produzierte Sound mit seiner nachhaltig tiefen, dunklen Atmosphäre, den filigranen Gitarren und Artauds Stimme zwischen hypnotischer Eindringlichkeit und an Verzweiflung grenzender Melancholie scheint etwas zu sein, worauf die Szene wohl seit Langem gewartet hat: Merciful Nuns sind ursprünglicher, klassischer Goth und somit Labsal für die Cybergoth- und Futurepop-gepeinigten-Seelen. Alles klingt wieder wie zu glorreichen Zeiten, fast noch besser eigentlich. Merciful Nuns Songs besitzen eine einzigartige thematische Tiefgründigkeit, brillante Kompositionen und fast jeder Track hat das Zeugs zum Klassiker. So ist auch der Stand der Dinge beim 4. Album der Band um Artaud, das wirklich Best-Of-Charakter atmet. Reizvoll ist besonders der Wechsel von düsteren weg driftenden Tracks wie -The Nazarene- oder -Love Is Will Purified-, dem arabisch anmutenden Opener -Ars Goetia- sowie den schnelleren ruppigeren Songs voller Energie wie -Temple At The Dome Of The Rock-oder -Valley Of The Kings-. Manchmal ist etwas von Beginn an Kult!