Jemand, der sich zwei Tage nach seinem achtzehnten Geburtstag totfährt- Ist das ein gutes Thema für ein Musical? Gestorben wird im Musiktheater ja oft und gerne. Aber meistens stirbt doch eher die unsympathische Nebenfigur, die dem Helden und seinem privaten Glück im Wege steht. Daß die Hauptperson schon vor der ersten Szene nicht mehr da ist und auch wenig Hoffung besteht, daß sie irgendwann wiederkommt, daß ist schon ziemlich ungewöhnlich. Und wenn diese Person gerade mal vor zwei Tagen achtzehn geworden ist, ist das Ganze eigentlich nur noch traurig. Und trotzdem ist LEBEN OHNE CHRIS kein trauriges Stück geworden. Zugegeben- die Proben waren hart. Sechs Wochen jeden Tag Beerdigung üben, das zehrt an den Nerven. Und sich jeden Tag Gedanken darüber zu machen, was man mit seinem Leben eigentlich anfangen möchte, wenn man begreift, wie plötzlich es vorbeisein kann, ist schlicht und einfach sehr anstrengend. Aber es lohnt sich.