Man sieht sich

Vielleicht ist es mal an der Zeit zu erkennen, dass in dieser verrückten Gegenwart Verlieren das neue Gewinnen ist. „Scheiter heiter“ rät uns Lennard Bertzbach auf seinem frisch erschienenen Album und es ist dieser präzise Sprachwitz, irgendwo zwischen philosophischer Heiterkeit, Alltagsweisheit und Tiefenschärfe, der seinen Liedern ihre wunderbare Eigenartigkeit verleiht. Der aus Bremen stammende Wahlberliner veröffentlichte 2016 sein erstes Album und legt jetzt mit „Man sieht sich“ nach. Dieses widmet sich den doch ziemlich großen Themen dieses Lebens mit erfrischender Entspanntheit. Vor allem die Liebe verleiht seinen luftig angejazzten Liedern Bodenhaftung sowie die nötige Schwerkraft. Angstfrei, nahbar, klischeebefreit, direkt. Zudem komplett im Alleingang geschrieben und eingespielt: Man sieht sich!