Mapendo (LP)

Wenn Sie sich das Originalcover dieses sehr seltenen kenianischen Funk-Albums ansehen, werden Sie nur die Namen des Toningenieurs und des Produzenten finden, da EMI Kenya die Namen der Musiker und Songwriter weggelassen hat. Wenn man tiefer geht, entwickelt sich eine ziemlich düstere Betrugsgeschichte, in der "Mapendo" zum Symbol für alles wird, was in der kenianischen Plattenindustrie in den 1970er Jahren und in der Musikindustrie in Afrika insgesamt falsch lief. Bassistin Bonnie Wanda, die ihre Karriere 1971 bei Gloria Africana begann, erinnert sie sich lebhaft daran, wie sie an den Aufnahmen zu den beiden Alben „Fisherman“ und „Mapendo“ der Band aus den Jahren 1976 und 1977 beteiligt war. Sie wurden von klugen Plattenlabel-Managern überlistet. In den 1960er-Jahren waren es vor allem indische und europäische Plattenbosse, die das Sagen hatten und den Musikern in der Regel die Möglichkeit gaben, eine einmalige Zahlung für ihre Session-Zeit und aufgenommene Songs zu erhalten oder – hoffentlich – auf einen großzügigen Tantiemenscheck zu warten. In den meisten Fällen verkauften sich die Platten nicht mehr als tausend Exemplare, gelegentlich wurden sogar Zehntausende Exemplare verkauft, sodass Musiker zögerten, sich bei der Music Copyright Society of Kenya zu registrieren. Allerdings könnte man ohne dies keine Lizenzgebühren erhalten.