Naomi Sample & the Go Go Ghosts setzen sich und dem Titelgeber „Robert Redford“ ein digitales Denkmal. Das erste Album der Lüneburger Trash-Chiptune-Krawallkapelle Naomi Sample & The Go Go Ghost kommt nach ihrer Gründung 2004 genauso undurchdacht daher, wie alles, was sie jemals gemacht haben und das ist wunderbar! Anstatt ihre fast tausendfach liveerprobten Hits zu kompilieren, gingen sie 2022 ins Studio und nahmen 13 komplett neue Stücke auf und gaben dem Album den sinnleeren Titel „Robert Redford“. Vielversprechend konsequent! Erscheint auf Strong Emotions.
Immer am Erfolg haarscharf vorbei geglitcht, wird es Naomi Sample, dem Frontmann, der Rampensau und dem Humorweltmeister unisono „Timmo“ sowie Frauenschwarm, Tastengott und Bierbraukünstler „Nolde Europa“ (ex-Nolde Genial) mit diesem Album gelingen, endlich die Offiziellen Deutschen Albumcharts zu stürmen. Da gibt es keine zwei Meinungen. Einen festen Platz in den Herzen ihrer Follower und Hörer haben sie durch ihre Gigs und ihre Radiosendung Neue Sülze bei Radio ZuSa schon lange, aber dank des Albums „Robert Redford“ werden auch Fans von Engelbert, Donovan oder Cindy Crawford die Blicke von ihren Bravo-Postern hin zur Hülle des Digipaks wenden, denn da ist noch mehr Staub drauf zu sehen. Den schütteln sie mit dem Opener "3MCs und kein Talent"-Rapper sofort ab, erheben sich mit "Backgammon" und anderen ersten Anspielpunkten aus dem Dickicht aus Computerspielehüllen und Bandsalat. Fröhnen andere deutsche Rapper und aktuelle Chartsstürmer dem Kokain, ist das Genussmittel der Wahl bei Naomi Sample & The Go Go Ghosts nicht weiß sondern pechschwarz, nämlich „Salmiak“. Das macht richtig gute Laune. Den Höhepunkt des CD-Inhaltes erreichen die drei junggebliebenen Mitvierziger mit „Masturbation“. Ein an ihren Hit „Information“ (als Bonus zu finden) erinnernder Smasher, bei dem nochmal alle längst vergessenen und verdrängten Bezeichnungen für ebenjenen klebrigen Zeitvertreib genannt werden, von denen niemand mehr selbst Gebrauch machen würde – außer sie.