Rong dob

Restreggae, piepsende Space-music, zurückgelehnte Rockdrums, Jazz, eine virtuos plappernde Trompete, modernistische Elektronik, Tanzbares, dann wieder songhaft Anmutendes. Post-Fusion aus der Never-Ever-Lounge mit ausreichend substantieller Stabilität, diesen Crossover sicher um die Untiefen des Klischees herum zu bugsieren. Ein atmender, dreidimensionaler Klang- und Rhythmuskörper, auf dem Werner Haslers Trompete sich wahrhaft spielerisch zwischen Melancholie und Ausbrüchen bewegt, hauchdünn durchzogen von einer zuträglichen kühle, die ein wenig an die lyrische Sachlichkeit eines Mark Isham erinnert und auch die Fans von Nils Petter Molv‘r begeistern wird. Kein blutleeres Pop-Gejazze oder ähnliches also und auch kein Fronthorn mit Sidemen: Manufactur sind eine BAND! Zweifellos und in jeder Sekunde. Schon die Zugkraft des Openers "Tembo" oder das Improvisationspotential von "Wossein", einem guten Schluck '71er Miles Davis anno 2005, lassen deutlich ihre kollektiven Live-Qualitäten erkennen.