Staub

Zillo: Es ist soweit!!! Nach 1000 Tagen hat endlich der zweite Longplayer von Das Ich das Licht der Welt erblickt! Sehnsuchtsvoll- und ob der Gerüchte um Stilwechsel vielleicht auch etwas bange- erwartet, bestätigt es Bruno Kramm und Stefan Ackermann nicht nur als unbestrittene Könige kunstvoller Darkwave-Symphonik, sondern setzt die beiden auch als Nachfolger von Kraftwerk und Neubauten an die aktuelle Spitze der Dynastie international trendsetzender deutscher Industrial- Elektroniker. Große Worte ?- In der Tat. Doch wer "Staub" gehört hat, wird anstandslos beipflichten. Mühelos, fast "im Vorbeigehen", führt uns Stefans Sprechgesang den selbstverachtenden Holocaust der Gesellschaft vor Augen. Und Brunos Musik, die an kammermusikalischer Kraft und Eindringlichkeit gewonnen hat, erdrückende, aber im Gesamtkonzept stimmige Industrialgewitter evoziert und ausgefeilte Power-Rythmen in das brodelnde Szenario wirft, läßt uns brutal an der furchteinflößenden Apokalypse teilhaben. Müßig, einzelne der insgesamt acht Stücke herauszugreifen. "Staub" ist von Anfang bis Ende ein Meisterwerk. Erdrückend, unheilschwanger und musikalisch auf einem allerhöchsten Niveau, offenbart es auch nach dem X-ten Hören noch Überraschungen. Und ist sicher schon bald ein absoluter Klassiker.