Sturz auf Wien

Allem Anfang, sagt man, liegt ein Zauber inne… Und dieses Album ist wirklich zuvorderst eines: bezaubernd. Weil es so unvermittelt zum „Sturz auf Wien“ ansetzte. Weil es eine Generation jünger ist als Wanda, Molden, 5/8erl in Ehr’n & Co. Und weil ein Debut immer einen Beginn markiert und oft besonders mitreissend ist als Dokument künstlerischen Sturms & Drangs. 2024 ist es erschienen, zunächst nur ganz schüchtern auf Streaming-Plattformen, mit einjähriger Verspätung kommt es nun auch auf CD und Schallplatte. Das Publikum verlangte danach - und das ist hier keine leere Floskel! Wer einmal Merlin Miglinci, Florian Klingler und ihre Band live erlebt hat - sei es im Wiener Konzerthaus oder auf dem Dach eines Würstelstands -, ist umgehend gefangen von der Spielfreude von Lusterboden und dem jugendlichen Schmäh und Charme ihres Kern-Duos. Auch auf Tonträger entfalten Instant-Klassiker wie „Auf der Donau Tretboot fahren“, „Wunderbar“ oder „Nackter Danzer“ ihre Reize in voller Pracht. Irgendwo zwischen neuem Wienerlied, altem Austropop, Chanson, Punk und Folk greifen Florian und Merlin in die Schublade der nicht erwartbaren, aber dingfesten Wunder. Walzer, Baby! Oder, um einen der Lusterboden zu zitieren: "Das Feuer brennt für immer - es geht so schnell nicht weg.“ („Zünd den Regen an“)