Eine Rückkehr wie ein Paukenschlag: Das zweite Album der Oklahoma-Grizzlys RED CITY RADIO kann schon jetzt als sichere Wegmarke für den barttragenden und whiskeytrinkenden Teil der Punk-Community bezeichnet werden.
Seit dem Frühwerk von THE GASLIGHT ANTHEM hat wohl keine zweite Band auf dem rührigen Bremer Label so viel Zuspruch und überschwängliche Kritiken einheimsen können wie RED CITY RADIO, die mit „The Dangers Of Standing Still“ (2011) und der EP „To The Sons & Daughters Of Woody Guthrie“ (2012) einen hervorragenden Start in die europäische Szene hinlegten. Mit „Titles“ kann die Band jetzt entspannt den hochgesteckten Erwartungen der Fans entgegenblicken: die 10 neuen Songs wirken wie aus einem Guss, nehmen sofort gefangen mit ihren himmelsstürmenden Melodien und der herrlich melancholisch-raue Stimmung. Mindestens genau so hemdsärmelig wie routiniert im Fahrwasser des Melodic-US-Punk unterwegs wie im rauen Spirit des Mittneunziger Emo-Rock geerdet, schaffen es GARRETT DALE (Guitar / Vocals), PAUL PENDLEY (Guitar / Vocals), JONATHAN KNIGHT (Bass / Vocals) und DALLAS TIDWELL (Drums / Vocals), die Eingängigkeit des Vorgänger nochmals auszustechen. Der über weite Strecken vierstimmige Gesang ist mitreißend und leidenschaftlich, musikalisch wird der Fuß nur selten zugunsten von sich langsam auftürmenden Gänsehaut-Hymnen wie „Joy Comes With The Morning“ oder „I’ll Take A Mile“ vom Punkrock-Gaspedal genommen. Mit Gespür für Dynamik, songwriterischer Finesse und ungebremster Leidenschaft ist „Titles“ nicht nur das beste RED CITY RADIO-Werk bisher, sondern auch ein Paradestück des US-Rock und -Punk im Geiste von HOT WATER MUSIC, THE DILLINGER FOUR oder AVAIL. Für diese Band kann es jetzt nur noch weiter bergauf gehen!