To Disappear Doesnt Mean To Run Away

Bernhard Eder, einst Sänger der Formation Wa:rum, verfeinert seit einigen Jahren still und heimlich seine Fähigkeiten als Singer/Songwriter. Mit „To Disappear Doesn´t Mean To Run Away“ glückte ihm sein bislang subtilstes Album. Vor allem die preziösen Streicherarrangements werten Eders durchgehende melancholische Songs auf. Selbst spielt er auch noch ab und an eine gefühlvolle Trompete, ein wohlgestimmtes Piano und eine ziemlich unnervöse Ukulele. Abgesehen von einer kleinen Hommage an Radioheads „Creep“ in der schönen Singleauskopplung „Unexpected“ gemahnen Eders Sounds an internationale Kollegen wie Elliot Smith. Der aus Steyr gebürtige Eder hält sich indes ebenfalls gerne im befreundeten Ausland auf, wo er regelmäßig live gastiert. Sehnsucht nach der Ferne hat er ganz sensibel im Lied „In A Foreign Land“ verarbeitet oder auch im verträumten „Lisbon“, in dem er schlafende Frauen verzärtelt. Ein Album, das dem Folk die ganze Pracht zurückgibt, dem ihm Genies wie Bert Jansch und Nick Drake einst schenkten.