Wer einmal ein Auto hat

Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß heute in den Industrieländern jeder achte Mensch in dieser oder jener Form vom Auto lebt. Damit sind nicht nur die Autohändler gemeint, sondern auch die Treibstofferzeuger, die Tankwarte, die Fernlastfahrer, die Automechaniker, die Reifenerzeuger, die Autoversicherer, die Autofahrerklubs, die »Blechschuster«, die Verkehrspolizisten, die Verkehrsrichter und die Autoabschlepper – um nur einige wenige Berufszweige zu nennen.
Mit anderen Worten: das Auto ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens geworden, ob wir es wahr haben wollen oder nicht.
Es ist daher kein Wunder, daß wir Kabarettisten uns auch mit diesem seltsamen Phänomen auseinander zu setzen hatten. Denn das Auto hat unser Leben nicht nur beeinflußt, sondern auch stark verändert – und vor allem verteuert. Trotzdem halten wir eisern an unserem Lieblinsspielzeug fest, obwohl wir wissen, daß unser Leben viel einfacher und vor allem billiger wäre, wenn wir uns an ein anderes Spielzeug gewöhnen könnten. (Der Schreiber dieser Zeilen ist übrigens auch nicht klüger, denn er kann sich ein Leben ohne sein vermaledeites Auto auch nicht mehr vorstellen.)
Auf dieser Platte finden sich etliche Lieder, die sich um das Leben mit dem Auto drehen. Sie basieren teils auf eigenen Erfahrungen, teils auf Beobachtungen unserer »Straßenkameraden«.
Sollte dieser oder jener Straßenkamerad sich in einem dieser Chansons wiedererkennen, dann ist das zwar nicht beabsichtigt, aber es ist auch kein Zufall. Denn wie schon erwähnt, hat das Auto uns alle verändert.
Nun ist es Zeit, daß wir endlich lernen, über uns selbst zu lachen, denn ändern können wir uns leider nicht mehr.
Gerhard Bronner